Outdoor-Performance über nationale Identifikation des stonekollektiv Deutschland. Ein Labermärchen verhandelt die Zäsur, die die Fußballweltmeisterschaft der Männer 2006 darstellt: Mit dem kollektiven Hissen der Deutschlandfähnchen wurde auch der Nationalstolz wieder massentauglich. Das sogenannte Sommermärchen ist die passende Erzählung für den Wunsch nach einer positiven Identifikation mit Deutschland. Kapp und Nitschke werden dieses Verdrängen der Nazivergangenheit nicht zulassen. Im Gegenteil: Sie labern unerlässlich über das tagesaktuelle Geschehen und performen immer wieder die rote Linie für Deutschlands Vergangenheit. Das Bild des unbesiegbaren deutschen Fußballs dient den beiden Künstlerinnen dabei als Rahmenmetapher, um im Spannungsfeld von einem ins Exil verbannten jüdischen Dichter und dem wiedererstarkenden Nationalismus ein neues Märchen zu erzählen. Willkommen zu einem neunzigminütigen Referenzspiel zwischen Deutschland, dem 1.FC real Hammonia und Heinrich Heine.