„Deutschland. Ein Labermärchen“ verhandelt die Zäsur, die die Fußballweltmeisterschaft der Männer 2006 darstellt: Mit dem kollektiven Hissen der Deutschlandfähnchen wurde auch der Nationalstolz wieder massentauglich.
Das sogenannte Sommermärchen ist die passende Erzählung für den Wunsch nach einer positiven Identifikation mit Deutschland. Caroline Kapp und Julia Nitschke lassen dieses Verdrängen der Nazivergangenheit nicht zu. Im Gegenteil: Sie labern unerlässlich über das tagesaktuelle Geschehen und performen immer wieder die rote Linie für Deutschlands Vergangenheit. Das Bild des unbesiegbaren deutschen Fußballs dient den beiden Künstlerinnen dabei als Metapher, um im Spannungsfeld von einem ins Exil verbannten jüdischen Dichter und dem wiedererstarkenden Nationalismus ein neues Märchen zu erzählen.
Gefördert vom Fonds Darstellende Kuenste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Gefördert im Rahmen der #TakeHeart | Wiederaufnahmeförderung.
Eine Kooperation mit der Oval Office Bar.
Performance + Konzept: Caroline Kapp, Julia Nitschke
Raum + Kostüm: die Blaue Distanz (Anna Erdmann & Franziska Goralski)
Sounddesign: Florian Wulff
Mentorin: Enis Maci
Produktionsleitung: Helene Ewert
Dramaturgie: Isabell Wapnitz
Fotos: Toni Petraschk